Wo Bauernregeln mit Naturwissenschaften übereinstimmen!
Vor allem als Hobbygärtner sind dem einen oder anderen ein paar Bauernregeln im Ohr. Für den einen ist es eher ein Spass.
Andere halten sich an die Bauernregeln und pflanzen beispielsweise ihre Tomaten erst nach den Eisheiligen, wenn es keinen Frost mehr gibt.
Reime mit Hintergrund?
Die Bauernregeln sind eine Sammlung von Wetterbeobachtungen.
Dazu muss erwähnt werden, dass Bauern schon immer das Wetter beobachteten. Schliesslich waren sie davon abhängig.
Die Bauernregeln sind genau genommen eine Sammlung von Regelmässigkeiten der Wetterbeobachtung, die von den Bauern gemacht wurden.
Und das begann schon vor der Christianisierung.
Was für viele Humbug ist, lässt sich heute zumindest zum Teil naturwissenschaftlich beweisen an Bauernregeln wie den Siebenschläfer beispielsweise oder der Schafskälte.
Die Schafskälte gibt's wirklich?
Die Schafskälte um den 11. Juni herum ist beeindruckend regelmässig.
Dabei handelt es sich um eine empfindlich kühle, oft regenreiche Tage, die den ersten sommerlichen Tagen erst einmal ein Ende setzen.
Die Schafskälte hat statistisch gesehen eine unglaublich hohe Trefferquote von 89 Prozent und lässt sich in langjährigen, klimatologischen Durchschnittsdaten nachweisen.
Und wenn es am Siebenschläfer regnet?
Eine grosse Bedeutung für das Jahreswetter ist der Siebenschläfer am 27. Juni.
Eine Reihe von Bauernregeln widmet sich diesen wichtigen Tag, denn regnet es am Siebenschläfer, dann regnet es sieben Wochen lang.
Tatsächlich legt sich Ende Juni/Anfang Juli der Verlauf des Jetstreams fest.
Er erzeugt die gefürchteten Tiefausläufer.
Das mitteleuropäische Wetter gelangt unter den Einfluss eines Azorenhochs, wenn der Jetstream eher im Norden verläuft.
Bewegt sich der Jetstream jedoch eher südlich, dann haben Tiefs mehr Chancen sich durchzusetzen.
Auch wenn es zu einer Regenperiode kommt, wird es keine sieben Wochen lang regnen, auch dann nicht, wenn der Siebenschläfer sehr nass ist.