Gemeint ist Senf, die würzige Paste, die mal weniger, mal mehr gelbe Flecken in der Geschichte gemacht hat.
Beim Senf, botanisch Sinapis, handelt es sich um eine kleine Pflanzengattung der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Seine Heimat ist der Mittelmeerraum, vor allem Nordafrika, wobei sich auch zwei Arten bis nach Asien verbreitet haben.
Um die würzige Senfpaste herzustellen verwendet man den weissen Senf (Sinapis alba L.) sowie braunen Senf (Brassica juncea) und schwarzen Senf (Brassica nigra).
Schwarzer und brauner Senf gehören jedoch nicht nur Gattung der Sinapis. Es handelt sich hierbei um nahe verwandte Kohl-Arten.
Wie wurde aus dem Senfkorn der Senf?
Das Senfkorn ist bereits seit mehreren Jahrhunderten dem Menschen bekannt. Auch in der Bibel findet man ein Gleichnis vom Senfkorn. Im alten China finden sich Schriftstücke über die Existenz des Senfs ebenso wie im alten Ägypten.
Da es als Gewürz ebenso gelobt wird, wie als Heilmittel, muss davon ausgegangen werden, dass das Senfkorn schon damals auch verarbeitet wurde, da sonst die Glykoside nicht frei gesetzt werden würden, die den Senf letztendlich so scharf und heilsam machen.
Gekaute Senfkörner haben einen nussiges, leicht scharfes Aroma, sind aber nicht zu vergleichen mit der Schärfe der würzigen Senfpaste.
Wer brachte den Senf nach Europa?
Vermutlich führten die Römer den Senf aus Ägypten oder aus Asien ein und verbreiteten ihn in ihrem Reich. In dieser Zeit war ungegorener Traubensaft ein beliebtes Getränk, das oft mit Senfkörnern gewürzt wurde.
Der ungegorene Traubensaft, auch Most genannt, führte wohl, zum englischen Namen für Senf, „Mustard“ sowie zu anderen bekannten Bezeichnungen für Senf wie Mostrich oder Mostert.
In dieser Zeit war Senf als Heilmittel bekannter als für seine Verwendung als Speisewürze. In der „Materia Medica“ des berühmten griechischen Arztes der Antike, Pedanios Dioskurides, werden die Heilwirkungen des Senf beschrieben.
Die Römer begannen jedoch in dieser Zeit, den Senf auch als Speisewürze zu schätzen und brachten ihn über die Alpen nach Mitteleuropa.
Dort wurde im Jahre 795 von Karl dem Grossen der Senfanbau offiziell angeordnet. Richtig um den Senf ging es aber in Frankreich. Die französische Stadt Dijon erhielt im 14. Jahrhundert das Monopol auf Senf und wurde zur Senfmetropole.
In Düsseldorf wurde 1726 die erste deutsche Senffabrik eröffnet, die einen scharfen, dunklen Senf produzierte.
Bis heute ist Senf sehr beliebt. Man findet ihn in Fertigprodukten wie Saucen aber auch in Teigwaren wie Senf Pasta z. B. Neben anderen Speisewürzen zählt er weltweit zu den beliebtesten Würzmitteln.